Siller fragt: Mojib Latif
In Hamburg 40 Grad – damit hätte Mojib Latif nie gerechnet. Doch im vergangenen Jahr war es soweit. Und alle in Deutschland dürfen häufiger mit solchen Extremtemperaturen rechnen. In anderen Ländern sei es noch schlimmer, 40 Grad und mehr. Der Klimawandel schlägt zu, die Maßnahmen Deutschlands dagegen reichen nicht und der Professor wundert sich mit Blick auf das Pariser Abkommen, "dass es offenbar egal ist ob wir einen Vertrag, den wir unterschrieben haben, einhalten oder nicht." Mit Stefan Siller spricht der 68-Jährige, der Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome und der Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist, über die Angst der Menschen vor Veränderung, von Verdrängungskunst, vom ewigen Kleinklein der Politik. Und darüber, dass es irreal ist, wenn der Energiepreis nach oben geht, obwohl der Anteil der billigen Erneuerbaren steigt. Mit Umweltzerstörung wird Geld verdient, umweltfreundliche Produkte dagegen seien zu teuer. Latif kann verstehen, dass die Menschen dann sagen: "Geh mir weg mit Klimaschutz." Dabei sei vielen Verantwortlichen klar, was passiert, wenn nichts passiert: Immense Kosten durch Erderwärmung, Millionen Klimaflüchtlinge, internationale Sicherheitsprobleme, zigtausende Hitzetote. Die Politik könnte handeln, wenn sie wollte, sagt Latif.
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