Siller fragt: Martina Klärle
Martina Klärle ist seit 1. Februar Präsidentin der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Als erste Frau in dieser Position und vermutlich als erste Geodätin an der Spitze einer Hochschule. Ein Gespräch über das Potenzial von Solaranlagen, alte Höfe in neuem Glanz und die Leidenschaft zum Umweltschutz.
Die Landvermessung vereint ihre beiden größten Interessen: die Natur und die Mathematik. Als siebtes Kind von acht Geschwistern hat Martina Klärle sich mit Neugier und Ehrgeiz vom Realschulabschluss bis zur Unternehmerin und zur Professorin hochgekämpft und weitergebildet. Sie hat sich schnell der Nachhaltigkeit verschrieben, beruflich wie privat. Schon seit Jahren besitzt sie ein Elektroauto, fährt aber meistens mit dem Zug, auch von ihrem Wohnort Weikersheim nach Stuttgart oder zu einem anderen Standort der DHBW. Und die letzte Meile legt sie dann mit einem Kofferroller zurück.
Mit ihrem Ingenieurbüro hat sie drei Kataster erstellt, mit denen jede:r ersehen kann, ob und wie sich ein Gebäude für Solar- oder Windenergie oder Begrünung eignet. Praktisch umgesetzt sind ihre Ideen bereits in dem preisgekrönten Projekt "Hof 8": Klärle hat einen historischen Bauernhof so ausgebaut, dass er doppelt so viel Energie produziert wie er verbraucht.
Alleinstellungsmerkmal der Dualen Hochschule ist die enge Verzahnung von Theorie und Praxis: Wer hier studieren will, braucht einen Ausbildungsvertrag. Mit den 800 Professuren, über 30.000 Studierenden und 9.000 Partnern in der Wirtschaft hofft Martina Klärle noch mehr Nachhaltigkeit erreichen zu können. Über ihre Präsidentschaft sagt sie: "Das ist nicht mein Traumjob – das ist mein Supertraumjob."
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